Die Wiedereröffnung der europäischen Binnengrenzen am 15. Juni wurde in ganz Europa mit Freude begrüßt. Sie steht u.a. für den Neustart der Reisebranche, welche seit Mitte März stillstand – so auch in Frankreich. Das mit rund 90 Mio. an ausländischen Ankünften beliebteste Reiseland weltweit bezieht 7,2% seines Bruttoinlandsprodukts und über 2 Millionen an direkten und indirekten Arbeitsplätzen aus dem Tourismus.
Nach ersten Lockerungen am 11. Mai, gefolgt von schrittweisen Öffnungen auf regionaler Ebene am 2. und 15. Juni, steht nun aufgrund der immer niedrigeren Infektionszahlen das ganze Land auf „grün“ (mit Ausnahme Französisch-Guyanas und der Insel Mayotte auf orange). Gastronomiebetriebe, Museen, Theater, Themenparks (z.B. der Puy du Fou), Strände sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten sind wieder bereit, Touristen zu empfangen. Campingplätze, Feriendörfer und andere Beherbergungsbetriebe durften ebenfalls wieder ihre Tore öffnen. Seit Mitte Juni werden die direkten Flugverbindungen von Wien nach Frankreich – nach Paris und in die Regionen (nach Nizza, Lyon, Marseille, Bordeaux und Basel-Mulhouse) – allmählich wiederaufgenommen.
Auch die Tourismusmetropole Paris steht vor dem Neustart: So soll am 25. Juni der Eiffelturm, wenn auch nur über die Treppen zu besichtigen, wieder Touristen empfangen. Das Schloss Versailles ist bereits geöffnet, ebenso der Arc de Triomphe und das Panthéon. Für einen Besuch im Louvre muss man sich noch bis zum 6. Juli gedulden – Online-Reservierungen sind allerdings schon möglich. Im vergangenen Jahr besuchten 38 Millionen Touristen die Hauptstadt, mit einer Wertschöpfung von rund 22 Mrd. Euro. Nach dem Lockdown wird mit einem Minus von 10-12 Millionen BesucherInnen für das Jahr 2020 gerechnet. Erste positive Anzeichen zeigen sich jedoch seit Mai mit einer deutlichen Steigerung der Onlinesuchen nach Flügen nach Paris.
An oberster Stelle steht die gesundheitliche Sicherheit der Gäste und der Bevölkerung. Dazu hat die Regierung auch ein neues, gemeinsames Kennzeichen für die Verbreitung von Hygieneleitfäden, die für die gesamte Tourismusindustrie gelten, entwickelt.
Der Fokus für die Sommersaison liegt nun auf dem Inlands- aber natürlich auch dem europäischen Tourismus, welcher 80% der internationalen BesucherInnen und 2/3 der internationalen Einnahmen ausmacht. Auf diese wolle man sich nun konzentrieren, betont Staatssekretär Jean-Baptiste Lemoyne, das Ziel seien nicht immer größere Besucherzahlen, sondern ein „qualitativerer“ Tourismus mit einer höheren Wertschöpfung für das Land. In der Regel geben die frz. Touristen im Juli/August im Inland 41 Mrd. Euro aus, 11 Mrd. Euro im Ausland und 14 Mrd. Euro fallen auf die ausländischen Touristen, die in Frankreich ihren Urlaub verbringen. Für den Sommer 2020 planen 59% der Franzosen auf Urlaub zu fahren, von denen 87% diesen in Frankreich verbringen möchten. Die drei wichtigsten Quellmärkte in Europa sind das Vereinigte Königreich, Deutschland und Belgien – aus Österreich kamen 2018 insgesamt 546.328 BesucherInnen nach Frankreich.
Am Freitag, 19. Juni wird unter der Federführung von Atout France die Social Media-Kampagne #SummerInFrance („Cet été je visite la France“) für den Neustart der Branche und der Bewerbung von Inlandsreisen in enger Abstimmung mit den Regionen und lokalen Tourismusbehörden lanciert. Die Kampagne stützt sich auf einen „Social Wall“ u.a. mit Contents von sieben der anerkanntesten französischen ReisebloggerInnen, die diesen Sommer neue Aspekte und französische Destinationen abseits der Pfade zeigen werden. Neben der gesundheitlichen Sicherheit soll auch die Reise- und Entdeckungslust wieder gefördert werden. Die Vielfalt des Landes und seiner Landschaften steht dabei im Vordergrund. Mit der stufenweisen Wiedereröffnung der Grenzen wird diese Kampagne in den nächsten Wochen auch auf die europäischen Quellmärkte ausgeweitet.
Der alljährliche Workshop von Atout France in Wien, „French Rendez-Vous“, für Touristiker aus Österreich und Zentraleuropa wird heuer am 24. und 25. Juni zum ersten Mal virtuell stattfinden. 24 französische Partner und insgesamt 93 Reiseveranstalter aus 13 Ländern treffen sich an beiden Tagen im 20-Minutentakt über eine eigens angelegte Online-Plattform und arbeiten gemeinsam an neuen Frankreichprojekten.
„Strände der vielfältigen französischen Küsten, weite Landschaften und die Berge bieten sich für Spaziergänge mit Abstand und sportliche Outdoor-Aktivitäten an. Freizeitparks und kulturelle Stätten, aber auch Restaurants und touristische Unterkünfte freuen sich, österreichische Touristen erneut zu empfangen. Wir hoffen, dass Sie sehr bald wieder die französische Lebensart genießen werden – einen Café mit Croissant auf einer Terrasse am Morgen oder das Wiedersehen mit Freunden oder Familie rund um einen üppig gedeckten Tisch voller französischer Speisen und Weine.“ – so Caroline Leboucher, Generaldirektorin von Atout France.
„Die französische Regierung hat in den letzten Wochen zusammen mit Experten der französischen Tourismusbranche detaillierte Gesundheitsmaßnahmen erarbeitet, um die Sicherheit unserer Gäste und unseres Personals zu gewährleisten. Wir sind bereit, erneut österreichischen Reisenden einzigartige Urlaubsmomente zu ermöglichen und freuen uns, Sie wieder in Frankreich willkommen heißen zu dürfen. All die schönen Bilder und Reiseideen, die wir mit Ihnen in den letzten Wochen geteilt haben, waren ein guter Vorgeschmack auf jene ganz besonderen, unvergesslichen Erlebnisse, welche die Schönheit des Reisens erst ausmachen! Sammeln Sie neue Urlaubserinnerungen und genießen Sie unser Land mit seinen reichen Kultur- und Naturschätzen – Bienvenue in Frankreich!“ wünscht Emmanuel Marcinkowski, Direktor von Atout France in Österreich.
