Wie sah der Alltag der französischen Bevölkerung während des Zweiten Weltkrieges aus? Wie wurde umgegangen mit Lebensmittelknappheit, Besatzung und den Bombardierungen, die auf den D-Day im Juni 1944 folgten?
Das neue „Memorial der Zivilgesellschaft im Krieg“ in Falaise stellt die Zivilbevölkerung in den Mittelpunkt der Betrachtung des Zweiten Weltkrieges. Auf drei Ebenen zeigt das Museum den Alltag der französischen Bevölkerung, die Repressionen und die Wege in den Widerstand sowie die Verfolgung der Juden in Frankreich. Ein weiterer Bereich des Museums konzentriert sich auf normannische Schicksale und die Ereignisse in der Normandie im Anschluss an den D-Day.
Erstmals widmet sich damit ein Museum in seiner Gesamtheit der Zivilbevölkerung, die in der Erinnerung oft vergessen wurde. Unter den 55 Millionen Opfern des Zweiten Weltkrieges befinden sich allein 30 Millionen Zivilisten.
Mit Falaise wurde ein authentischer Ort für das Museum ausgewählt: Bei Falaise-Chambois haben die letzten Kampfhandlungen zwischen den Alliierten und den Nationalsozialisten in der Normandie stattgefunden, die Stadt Falaise selbst wurde zu 80% zerstört.
Um das Thema vorzustellen, setzt das Museum auf eine moderne Gestaltung und interaktive Wissensvermittlung. Tablet-PCs begleiten durch die Ausstellung und zeigen dabei eine internationale Sichtweise auf den Zweiten Weltkrieg. Zusätzlich bedient sich das Museum eindrucksvoller Originalaufnahmen und Zeitzeugenaussagen und ermöglicht so ein multimediales Erfahren der Geschichte. Bei der Ausstellungskonzeption wurde das Mémorial von Falaise vom Mémorial des Friedens in Caen unterstützt. Letzteres zeigt eindrucksvoll die großen Konfliktlinien des 20. Jahrhunderts.